Auch ich arbeite mit OS/2 seit Warp 3. Obwohl man seit langem mit dem Ende der Unterstützung von OS/2 seitens IBM rechnete, war es für mich trotzdem ein Schock, den konkreten Fahrplan zum Ende von OS/2 zu lesen.
Ich denke, dass es eCS von diesem Moment an noch schwerer haben wird, sich zu behaupten, obwohl die Anwenderseitige Unterstützung von eCS nunmehr die einzige Chance ist, OS/2 weiterleben zu lassen:
- da die wenigen noch vorhandenen Entwickler professioneller OS/2-Software es sich jetzt gründlich überlegen werden, in ein aussterbendes OS zu investieren
- da es sich jeder potentielle Käufer von eCS überlegen wird, zu investieren, wenn eCS vielleicht in naher Zukunft aufgrund fehlender Anwendungen zum Scheitern verurteilt ist
- da zu befürchten ist, dass die Banken mit der Massenflucht von OS/2 weg beginnen.
Wir bewegen uns aus diesen Gründen zur Zeit in einem Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.
Doch selbst wenn die verbliebenen OS/2-Anwender zum Durchbrechen dieses Teufelskreises in eCS und native OS/2-Programme investieren (ODIN verhält sich hier meiner Meinung nach kontraproduktiv, da höchstens der Absatz von Windows-Programmen gefördert wird), reicht die Potenz des Entwicklerteams von eCS aus, um zukünftige technische Entwicklungen zu begleiten?
Ich für meine Person werde bis zum Ende meines Software Choice Vertrages bei OS/2 bleiben und dann in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand eCS und der dann herrschenden Soft- und Hardwareunterstützung auf eCS umsteigen oder nicht.
Ein Umstieg auf Windows kommt auch für mich keinesfalls in Frage. Ich werde mich stattdessen intensiver als bisher mit der Frage eines Umstieges auf LINUX für den Zeitpunkt X beschäftigen, an dem es nicht mehr möglich sein wird, unter OS/2 oder eCS zu arbeiten.
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