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Ein Leben neben Windows


Für viele Benutzer eines Computers ist Windows ein Synonym für Computer schlechthin. Denn seien wir ehrlich, Windows hat sich in alle Lebenslagen geschlichen und ist allgegenwärtig. Kaufen wir einen neuen Rechner, zu 95% ist Mircosoft Windows 95 vorinstalliert.
Schlägt man eine EDV-Fachzeitschrift auf, taucht auf fast jeder Seite das Wort Windows auf. Trotzdem, oder gerade deswegen scheint es eine grÖßere Gruppe von Anwendern zu geben, die zeigen wollen, "seht her, es geht auch ohne Mircosoft!"

Am Anfang gab es Rechner vom Schlage Commodore Amiga oder Atari ST, nun kommen noch verschiedene Betriebsysteme, wie einige Unix Derivate oder OS/2 hinzu. Jedoch versucht Windows weiterhin in allen Bereichen Fuß zu fassen und es gelingt ihm immer besser. Schon heute werden Unix Server gegen Windows NT Server eingetauscht, oder leistungsstarke Workstations gegen Windows NT Workstation. Auch spezielle LÖsungen (PLT Einrichtungen) werden von Windows verdrängt. Ob dies sinnvoll ist, oder nicht, habe ich schon aus meiner Sicht erläutert.

Diese Gruppen, teilweise privat organisiert, zeigen, welche Leistungen und Selbsvertständlichkeiten in den Alternativen stecken. So zeigt MTT (magische Tage Trier) verschiedene Alternativen und MÖglichkeiten.

(Beim Erscheinen dieses Textes läuft die MTT 98: 25.4.-26.4.1998) Auch wird den "Großen" gezeigt, was private Hände alles zu erreichen vermÖgen. So gibt es unter Linux oder OS/2 Software, die von der Funktionalität, Stabilität und Leistungsfähigkeit genauso gut, teilweise sogar besser sind als das, was die kommerzielle Konkurrenz auf die Beine stellt. Gimp (ähnlich Photoshop), Samba (Netzwerksoftware ähnlich Netware oder Lan Server) , Apache (HTTP-Daemon), verschiedene Rendersoftware, um nur ein paar Bereiche und Programme zu nennen. Der Apache zum Beispiel ist der wohl meisteingesetzte HTTP-Daemon (Webserver) im Web, oder die Rendersoft, mit dessen Hilfe der Filmkassenknüller Titanic entstanden ist. Auch gibt es für die Alternativen in fast jeden Bereich eine brauchbare LÖsung, egal ob es sich um Textverarbeitung, Datenerfassung oder Datenverwaltung geht. Man muß sich nur losmachen von dem Nicht-Standard Windows und MS-Office.

Aber warum gehen die Gruppen diesen schweren Weg und programmieren teilweise ihre Software selbst?

Diese Frage stellen sich viele Leute, und sehr viele davon gehen den einfachen Weg und migrieren nach Windows. Aber wenn man genau hinsieht, wird man erkennen, dass dies selten die Probleme lÖst, hÖchstens die Probleme auf andere Gebiete verlagert. Teilweise gibt es sicherlich immer Leute, die sich gegen den "Mainstream" stellen wollen, aber das sind die Wenigsten.

Nein, es ist die Vision, den Computer als das einzusetzen, wofür er grundsätzlich konzipiert wurde, als Hilfe für den Menschen und nicht als weitere Last. Zum Beispiel lästige, zeitaufwendige Routinearbeiten, die ein Computer besser und schneller bewältigen kann. Die Windows-Welt aber zeigt nur ansatzweise diese Fähigkeiten. Wer hat nicht schon vor einer Tabelle gesessen und hat mehrere Stunden gebraucht, um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen. Mit Hand hätte man es vielleicht nicht so professionell hinbekommen, aber sicherlich in einer viel kürzeren Zeit. Dieses Szenario hab ich persÖnlich schon Öfters bei uns auf der Arbeit erlebt. Und man kann eine sehr lange Liste mit diesen Mißständen aufstellen.

Daher rufe ich auf, sich als Windows-Benutzer mal Alternativen uneingenommen anzusehen und auch mal damit eine gewisse Zeit zu arbeiten und sich die Philosophie des Anderen anzueignen, da man doch häufig noch die Windows-like-Bedienung gewohnt ist. Meisst wird man dann zugeben müssen, dass Windows zwar "Mainstream" ist, aber sicherlich nicht die sinnvollste oder gar die beste LÖsung von Allen ist. Meist wird man für sich selbst auch zu den Ergebnis kommen, "Ja, die Alternative ist genau das Richtige für mich!", man muß nur den Mut haben, den dazu nÖtigen Schritt zu unternehmen.


Mit freundlichen Grüßen

Torsten Jähnigen, 1998-04-01

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