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Die Zukunft der Microsoft Konkurrenten


Ein kleiner Newseintrag hatte mich in den letzten Tagen aufhorchen lassen:
"Borland heißt nicht mehr Borland, sondern Inprise"!
Was ist aus der Firma geworden, die sich auf ihren Fahnen geschrieben hat, Microsoft mit allen Mitteln zu "bekämpfen" ?
Sie hat den Kampf aufgegeben und zieht sich auf Gebiete zurück, wo Microsoft nicht tätig ist.

Damals, als Windows gerade Fuß in der EDV Branche faste, hätte Borland die Chance gehabt, auf den anderen Plattformen ein wichtiges Wort zu sprechen.

Dies hat man unterlassen und lieber auf den Microsoft eigenem Terrain
versucht, Microsoft Paroli zu bieten.
Wie man nun viele Jahre später sehen kann, hat man jahrelang einen aussichtlosen Kampf ausgefochten.

Digital Research, Wordstar, Wordperfect, Ashten Tate, Lotus und wie all die Großen von damals hießen, wurden aufgekauft oder gingen pleite. In gewisser Hinsicht verfolgten diese ähnliche Strategien wie Borland.

IBM, der Vater von Microsoft hat auch schon erste empfindliche Rückschläge hinnehmen müssen, so sind die Micro- und Minicomputer (heute würde man eher PC und Workstation dazu sagen) im Softwarebereich an Microsoft verloren. OS/2 und AIX sind aussterbende Gattungen. Selbst der ausgezeichnete Warp Server wird hinter dem doch recht schwachen NT Server positioniert !

Der Warp Client, als Stand-Alone Betriebsystem, hat momentan eher eine schlechte Zukunftsaussicht bei IBM (dazu aber später mehr). Man baut lieber daraus ein reines Netzwerk-Client-Betriebsystem, in dem Java als Hoffnungsträger eine gewichtige Rolle spielt.

BenÖtigte Auffrischung, die dem Stand-Alone Warp gut stehen würde, die auch schon existieren (SMP Kernel, JFS etc.), werden nur im Warp Server integriert.
Man muß sich fragen, was denkt sich IBM überhaupt dabei ?

Denn diese unsichere Zukunft von Warp veranlaßt sehr viele Kunden, Warp gegen eine andere Zukunft, die zwar auch nicht rosig erscheinen mag, wo aber der Hersteller sein Produkt nicht als lästiges Problem ansieht, einzutauschen.

Die Anderen, die mit Microsoft "zusammenarbeiten", sind einem Herzinfarkt nahe, als sie zusehen mußten, daß man die Auslieferung vom neuen Hoffnungsträger Windows 98 verzÖgern wollte.
Wobei man von Seiten Microsoft immer hÖrt, Windows 98 ist nicht die Zukunft, nein, sondern das Betriebsystem was irgendwann mal nach Windows 98 / NT 5 kommen soll. (Sind das nicht die Worte, die William Gates schon zu Zeiten von Windows 3.x brauchte, als von Windows 95 nicht mal der Name fertig war ?)

Aber vielleicht ist es momentan der einzig richtige Weg, den IBM und Borland momentan unternehmen, nämlich Microsoft so gut wie es geht aus dem Weg zu gehen, ab und an ein paar Giftpfeile nach Redmount zu schießen, aber wenns um die Wurst geht, den Schwan* einzuziehen. :-) (Und man muß sich dann auch fragen, wie lange halten sie diese Strategie aus ?)

Was aber wird aus Warp Stand-Alone ? Darauf hoffen, daß die IBM in dieser Richtung was unternehmen wird, ist verlorene Zeit. Die IBM weiß ja nicht mal selbst, was sie in 3 Monaten machen wird. Sie ist ziemlich blind in ihrem Aktivitäten, und ermÖglicht Microsoft nur, IBM weiter abzuknabbern.

Die MÖglichkeiten, die uns Linux aufzeigt, wären in abgewandelter Form wohl genau das, was Warp wieder eine Zukunft geben kÖnnte. Da gibt es Entwickler, die aus dem privaten Umfeld kommen, und Leute, die sich nicht um kaufmännische Belange scheren müssen. Und gerade diese bringen auch mal LÖsungen heraus, die "Anders" sind, als das was Microsoft und Konsorten herausbringen. Ein Versuch ist es wert, und die ersten Anzeichen für diesen Weg zeigt ja os-2.de und netlabs.org, bzw. all die kleinen Teams, die für Warp das "Notwendigste" erstellen.

Ach so, zum Topic zurück: Die Zukunft der Microsoft Konkurrenten ? Bis auf IBM sind sie alle von der Bildfläche verschwunden, und die einzigen, die MS noch gefährlich werden kÖnnen, kommen aus dem privaten Umfeld ;-) !


Mit freundlichen Grü0en

Torsten Jähnigen, 1998-06-01

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