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10 Jahre OS/2 und die Neu-Installation


Es war endlich soweit: Ich hatte mich entschlossen nach einigen Jahren von Grund auf ein neues OS/2-System auf Basis der Version 4.52 (MCP2) zu bauen.

Mein altes System (FP 16 oder so) ist tatsächlich immer mitgewandert (mindestens sechs Jahre!) und selbst Ende 2001, als das Motherboard samt Prozessor (P166, ASUS-Mainboard) gegen was "Neues" (AMD K6 450) ausgetauscht und in ein neues Gehäuse gesetzt wurde, wurde das OS/2 nur angepasst und bootete ohne Probleme (ausser die vor dem Monitor und zwischen den Ohren:-) auf Anhieb korrekt.

Bevor diese große Umstellung gemacht wurde, wurden diverse Festplatten (angefangen von Quantum Maverick-Platte -> Fireball), Grafikkarten, CD-ROM-Laufwerke ausgetauscht bzw. ein Brenner, 3COM-Karte f. DSL hinzugefügt. Das OS/2-System machte einfach alles mit und die Ratschläge der OS/2-Kollegen, das System nach solch heftigen Eingriffen doch neu zu installieren, wurden in den Wind geschlagen.

Ich gehöre eher zu den Tastatur-Junkies, die ein System benutzen und nicht darauf oder damit rumnspielen - einer der Gründe warum für mich Microsoft´s Windows nie eine Alternative zu OS/2 war und bis heute ist. Leider auch ein Grund warum Linux niemals ´meine´ Systemplattform sein wird, da die ständige Aktualisierei und das Hinterhechten hinter neuen Kernels, Distributionen und Applikationen mir zu zeitaufwendig wäre und es daher liebevoll oder abwertend (je nach Empfindlichkeit) von mir "Kinderunix" genannt wird.

Ich wollte also das letzte Mal OS/2 in der Version 4.52 auf ein System bringen, das mich bis zur Anschaffung eines Apple´s oder einer Sun Workstation begleiten soll.... und fluchte ein ganzes Wochenende wie ein Rohrspatz über die IBM, OS/2 und den ganzen x86-Kram (es steht seit langem fest, das kein neuer x86 basierter Computer angeschafft wird).

IBM´s verbliebenen OS/2-Entwickler und -Evangelisten sollten sich mal die Installationsprozedur der eComStation ansehen - VORBILDLICH Serenity Systems! -, denn ein IBM1S506.ADD ist wirklich nicht mehr zeitgemäß angesichts der Tatsache, das aus zwei CD-R/W-Laufwerken und zwei Festplatten (HDD´s) mit Partitionen C: bis G: immer die gewünschte Installationspartition D: so verdeckte, das eine Installation unmöglich war und die zweite HDD völlig ignoriert wurde. Im System stecken zwei IDE-HDD´s, eine IBM 15GB, eine Quantum 10 GB (oder umgekehrt :-).

LVM war auch keine grosse Hilfe, denn trotz Warnhinweis, das evtl. von der 1. HDD die Partitionstabelle kaputt sein könnte, schaffte es der LVM nicht, trotz völliger neu Partitionierung, diesen Fehler zu beheben und auch die völlig wahnwitzige Anordnung der CD-R/W-Laufwerke zwischen den Festplattenpartitionen machte mir das Tool nicht symphatischer.

Mit einem Tool namens extendedfdisk machte ich daher erst einmal alles auf der beanstandeten HDD platt (sicherte alles auf der ´verbliebenen´) und entschloss mich DaniS506.ADD anstatt des IBM1S506.ADD zu nehmen, was zumindest dann die CD-R/W-Laufwerke ans Ende der Partitionen schob (so wie ich das kenne) und auch die Fehlermelderei war dann vorbei.

Leider erschliesst sich mir nicht, warum die "Microchannel"-Treiber auf der "Diskette 1" nicht endlich weg genommen werden dürfen (siehe OS/2 Device Driver Pak On-Line-Webseite), genauso, warum ein auskommentierter (in snoop.lst und config.sys) IBM1S506.ADD immer noch verlangt wird.... und dann nach der Installation auch ´kackfrech´ in die initiale Config.Sys auf der Festplatte eingetragen wird. Steht der IBM-Treiber vor dem von Dani, hat man leider verloren und nur die [ALT]+[F2]-Funktion beim Booten verrät einem, das der Treiber tatsächlich geladen wird.... Grmpf. Was ich auf einer Diskette wohlweisslich austrage, liebe OS/2-Entwickler, möchte ich auf der Festplatte schon gar nicht wiederfinden!

Nachdem also der IBM-Treiber entgültig aus der Config.Sys verbannt wurde, ging es dann wenigstens normal weiter, ausser das meine nicht neueste 3Com-Netzwerkkarte zwar erkannt, aber mit einem nicht funktionierenden Treiber wieder für Ärger sorgte. Mit Diskette war das Problem dann auch gefixt, obwohl ein "Browse"-Knopf bei der Suche auf den Original-Disketten des Netzwerkkarten-Herstellers mir schon weitergeholfen hätte, ohne mir den Pfad zum OS/2-Treiber auf dem Notebook raussuchen und aufschreiben zu müssen....

Schön war das der SciTech DisplayDoctor seinen Dienst sofort regulär aufnahm, obwohl er später gnadenlos gegen den selbst gekauften ausgewechselt wurde *grins*.
Die anschliessende Installation der Zusätze (Tooklit, IBM WebBrowser (aka Mozilla), Java 1.3.0, Java 1.1.8, ...) klappte anstandslos.

ADSL war, dank ISDNPM, in wenigen Minuten betriebsbereit um die neuesten Tools direkt vom Internet zu saugen und letztendlich hätte IBM mir nach so vielen Jahren OS/2-Treue einmal eine Freude machen können, indem sie einfach den alten Mist (IBM1S506.ADD) entsorgt und DaniS506.ADD stattdessen eingesetzt, einen neueren 3Com-Treiber auf die CD geschmissen und den Platz auf der Diskette dadurch etwas erweitert hätten, indem sie den nie gebrauchten Microchannel-Krams einfach weg gelassen hätten. So ging, neben der Kinder-, Frau- und Mutter-"Betreuung" *grins* ein verlängertes Wochenende drauf und noch sind längst nicht alle heutzutage ´lebenswichtigen´ Tools und Erweiterungen, wie XWorkPlace, cdrecord + Audio/Data-CD-Creator u.v.m. auf dem System.

Serenity Systems mag Nackenschläge bekommen haben, da sie Termine schlecht halten können, aber IBM ist nach wie vor nicht in der Lage aus ihrem 10jährigen Juwel ein Produkt zu basteln, das heutigen Ansprüchen gerecht wird - dazu benötigt man Share- und Freewareentwickler, Drittanbieter und deren Tools.

Jörg Sievers
OS2.org

Joerg Sievers, 2002-05-06

Kommentare: 16

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