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Ferngesteuert mit NetOp Remote Control 6.5

In zahlreichen Unternehmen sind eine Fülle unterschiedlicher Betriebsysteme im Einsatz. Die Palette reicht von diversen Linux-Distributionen über Solaris und OS/2, bis zu den verschiedenen Windows-Versionen.

Um hier nicht dem Wahnsinn anheimzufallen, gibt es einige Lösungsansätze, um die Verwaltung dieser Plattformen zu zentralisieren. Die Linux und Solaris Maschinen verbindet der X-Server, von dem es auch Versionen für OS/2 gibt - z.B. XFree86/2 oder HOB X11. Auch für Windows gibt es diese X-Server, einer der bekanntesten ist wohl Exceed. Damit lassen sich alle UNIXe und deren verwandten Systeme komplett fernsteuern, die Applikation wird auf dem Client-Rechner dargestellt, läuft jedoch auf dem Host.

Aber wie sieht das jetzt für Windows aus? Wie bekommt man den Windows Desktop auf den lokalen Rechner? Von Hause aus gibt es da nichts. Microsoft hat sich lange Zeit nur um den spieleüberfrachteten Desktop des Individualanwenders gekümmert und das Konzept der Vernetzung mehrerer Rechner stiefmütterlich behandelt. Die grundlegenden Netzwerkprogramme sind zwar seit jeher vorhanden, etwa Telnet oder FTP, aber es gibt nichts, was in der Lage wäre, den Windows Desktop auf den OS/2 Rechner zu bringen. Dies mag marktstrategische Gründe haben.

Hier sind jetzt einige Unternehmen in die Bresche gesprungen. Da wären zum Beispiel die Software Pakete Carbon Copy, Control It, Cosession, Laplink, Net Support Manager, PC Anywhere, Remote Manager, Timbuktu und die dänische Firma Danware A/S mit ihrer Fernsteuerungssoftware "NetOP Remote Control". Letztere ist seit ein paar Wochen in der Version 6.5 für die Plattformen Windows 2000, NT 4.0, NT 3.51, Win 98, Win 95, Win 3.1x sowie OS/2 zurück bis Version 1.3 und auch eComStation verfügbar. Natürlich ist DOS auch noch in der Liste der unterstützten Plattformen dabei.

Während "Desktop On Call" als Webserver-/Browser-Lösung umgesetzt ist (man gibt in einen Browser einfach die URL des Hostrechners ein, authentifiziert sich und erhält den Desktop des Hostrechners im Browserfenster angezeigt), ist NetOP eine eigenständige Anwendung.



Zur Firma Danware Data A/S

Die dänische Firma Danware Data A/S stellt seit 1987 Fernsteuerungssoftware her. Die Version 1.0 lief nur unter DOS, aber bereits seit 1993 gibt es eine Version für OS/2. Nach und nach kam dann auch Windows hinzu, sowie die Unterstützung für zusätzliche Netzwerkprotokolle. Die Produktpalette wurde um "NetOP School" erweitert, eine Software für den Lehrbetrieb, die es dem Lehrer ermöglicht, seine Klasse zu betreuen, ohne sich jemals von seinem Stuhl erheben zu müssen.



Neuerungen in Version 6.5

Der Host

  • User Interface:
    Es hat eine optische Angleichung an die Windows Version gegeben, die Bedienung wurde vereinfacht.
    Die Host ID ist jetzt im Hauptfenster direkt veränderbar.
    Die Kommunikationsprofile sind jetzt direkt im Hauptfenster erreichbar.

  • Dateimanager:
    Der Dateimanager wurde vollkommen überarbeitet.

  • Hilfe Anfordern:
    Hilfe kann jetzt über das Netzwerk oder eine Wählverbindung angefordert werden.
    Hilfeanfragen können am Host vordefiniert werden, wie auch der Guest, an den diese weitergeleitet werden.
    Am Host kann ein alternatives Kommunikationsprotokoll für Hilfeanfragen definiert werden.
    Time-Out für Hilfeanfragen.

  • Befehlszeilenparameter:
    Der Host akzeptiert einen Parameter /C:[Kommunikationsprofil], dieser ersetzt den alten H[Kommunikationsprofil]-Parameter.

  • Bidirektionaler Gateway:
    Das OS/2 Gateway erlaubt nun ausgehende Rufe von Windows Modulen.

  • TCP Kommunikationsgerät:
    Erleichtert die Arbeit mit einer Firewall, die oftmals UDP ablehnen.

  • Multi-Protokoll Host:
    Mehrere Protokolle können gleichzeitig aktiv sein.

  • IP Broadcast Liste im Programm direkt verfügbar:
    TCP/IP Adressen können jetzt direkt am Host definiert werden.

  • Erweiterte Sicherheitsfunktionen:
    Anlegen einer "Default Host Group" am Access-Server möglich.
    Fernwartung kann unterbunden werden, während andere Funktionen erhalten bleiben.

Der Guest

  • Neuer Dateimanager.

  • TCP Kommunikationsgerät.

  • Erweiterte Sicherheitsfunktionen:
    Es ist jetzt möglich, eine Verbindung zu einem Windows Host aufzubauen, bei der die Berechtigungskontrolle über das Windows Security Management erfolgt.

  • Einschränkungen:

    • Die Guest-Druckerumleitung ist nicht kompatibel mit der Windows Version.

    • Der OS/2 Guest kann kein ausgehendes Gateway benutzen.

    • Die Audio-Chat Funktion ist nicht verfügbar.

Protokolle

Um allen nur erdenklichen Netzwerktypen gerecht zu werden, unterstützt NetOP Remote Control folgende Protokolle:

  • TCP/IP

  • IPX

  • NetBIOS

  • APPC

  • ISDN

  • Seriell

  • IrDA

Für OS/2 verfügbare Module

NetOP Remote Control setzt sich aus verschiedenen Modulen zusammen. Diese sind für alle unterstützten Plattformen gleich.

  • Guest

  • Host

  • Gateway

  • Log Server

  • Access Server

Sämtliche Module lassen sich einzeln installieren

Installation

Die Installation ist denkbar einfach: Auf der ersten Seite kann man die gewünschten Module auswählen und den Pfad angeben. Dabei fällt auf, daß die Software recht genügsam mit dem Platz ist - bei einer Vollinstallation finden nur 4656 K ihren Weg auf die Festplatte. Die zweite Seite fordert zur Eingabe der Keys für die einzelnen Module auf. Bei der zeitlich begrenzten Demoversion sind diese bereits eingetragen, man kann also einfach weiter gehen. Hiernach startet die Installation. Nachdem die Dateien übertragen worden sind, werden noch ein paar Fragen gestellt, etwa ob die Treiber in die CONFIG.SYS eingetragen, ein Programmobjekt auf dem Desktop angelegt oder die Programme automatisch gestartet werden sollen. Es wird ein Systemabschluß erforderlich, um die Treiber zu aktivieren. Man kann die korrekte Initialisierung der Treiber beim Hochfahren des Systems überwachen.

Konfiguration

Die Standardkonfiguration ist trivial. Es müssen lediglich auf dem Client und dem Host die zu verwendenden Netzwerkprotokolle eingetragen sein. Dabei kann es sich durchaus um mehrere handeln. Auf dem Host müssen Zugriffsrechte definiert sein. Im einfachsten Falle legt man einen User an, versieht ihn mit einem Paßwort - fertig. Es bedarf jeweils nur eines Knopfdruckes, um die Client-Host-Kommunikation zu beginnen, alternativ dazu kann man den Host und den Client auch automatisch starten lassen, der Host wartet dann, bis der Client versucht, eine Verbindung aufzubauen. Man gibt dann nur noch das Login und das Paßwort ein und kann loslegen.

Funktionen im Alltagsbetrieb:

Die wohl am häufigsten verwendete Funktion ist die Fernwartung, indem einfach der Desktop des Host-PC auf den lokalen Desktop geholt wird. Dort kann der Administrator dann arbeiten, als würde er direkt vor dem PC sitzen. Sofern die Bildschirmauflösungen auf Client und Host identisch sind, kann man auf Client Seite den Vollbildmodus einstellen. So ist dann optisch kaum noch zu erkennen, ob lokal oder remote gearbeitet wird. NetOp ist eine gut optimierte Software, die zügiges Arbeiten ermöglicht. Selbst ein Pentium mit 166 MHz kann noch als Host betrieben werden, wenn das aber auch - jedenfalls unter Verwendung der GUI - die Untergrenze für sinnvolles Arbeiten darstellt. Während der Wartungsaktivitäten ist es möglich, über einen Dateimanager, der eine zweigeteilte Dateilistenansicht (Norton Commander Stil) bietet, Dateien vom Client auf den Host und umgekehrt zu übertragen. Dies funktioniert erfreulich schnell und zuverlässig. Solche Transfers lassen sich sogar skripten. Wenn ein Anwender sich hilfesuchend an den Administrator gewandt hat, ist es auch möglich, via Chat dem Anwender die Vorgänge - die ja wie von Geisterhand auf seinem Bildschirm ablaufen - zu erklären.

Sicherheit

Keine Netzwerkaktivität ohne Sicherheit. Die Gründe, verschiedene Sicherheitsmechanismen im Netzwerk einzusetzen, sind vielfältig. Das offensichtliche ist natürlich, Fremden den Zugriff auf sensible Daten zu verwehren. Aber auch die Daten der im Unternehmen angestellten Mitarbeiter sind nicht für jeden bestimmt. Der minimalste denkbare Schutz ist die Verwendung eines Loginnamens und eines Paßwortes. Aber das reicht in der Regel bei weitem nicht aus. NetOp Remote Control 6.5 wartet mit einer ganzen Palette von Sicherheitsmechanismen auf.

Zugriffsmethoden:

  • Authentifizierung am NetOp Host, Vergabe von Standardzugriffsrechten

  • Authentifizierung am NetOp Host mit individuellen Zugriffsrechten

  • Zugriffsrechte über Windows Security Management

  • NetOp Acces-Server auf Guest/ Host Seite

Globale Sicherheitseinstellungen:

  • Überprüfung der MAC- bzw. IP-Adresse

  • Reaktionen auf falsche Logins/Paßwörter (z.B. Trennen der Verbindung)

  • Schutz der Konfigurationsdateien gegen unerlaubten Zugriff

  • Öffentlicher Hostname

  • Passwortpflege

  • Logging

Einstellungen für den Guest am Host

  • Bildschirm Dunkelschaltung

  • Sperren von Tastatur und Maus

  • Neustart des PCs

  • Paßwort

  • Rückruf

  • Zugriffsbestätigung

  • Verbindungsbenachrichtigung

    • Benachrichtigung vor / während und nach einem Verbindungsaufbau

    • Sound abspielen

    • Benachrichtigungsmeldung anzeigen

    • Löschen einer Nachricht nur mit Paßwort

    • Guest Namen anzeigen, falls verfügbar

Mit diesen Werkzeugen läßt sich ein gutes Maß an Sicherheit gewährleisten.

Access Server

Auch der Access-Server ist ein eher unscheinbares Fenster auf dem Desktop. Die Konfiguration ist weitgehend - wie bei allen Modulen - selbsterklärend und stellt den Administrator in der Regel vor keine Probleme. Die Konfiguration ist in 5 Punkte untergliedert:

  • Grundeinstellungen (main setup)

  • Hosts

  • Host Gruppen

  • Zugriffsprofile

  • Guest-Einstellungen

Der Server bietet ein zentralisiertes Sicherheitsmanagement für alle Module. Daten über Hosts, Host Gruppen, Zugriffsprofile und Guests werden in einer Datenbank gehalten. Natürlich ist auf Guest- und auf Hostseite für den Zugriff eine Authentifizierung erforderlich. Es gibt eine Import- und Exportfunktion für die Daten.

Der Logserver

Der Logserver erledigt das Logging zentral auf einem bestimmten Rechner. Alle Informationen werden als CSV (comma/character separated values) Dateien gespeichert und können so leicht mit einem Programm der Wahl - z.B. StarOffice - gelesen und aufbereitet werden, ein Transfer in eine "echte" Datenbank ist natürlich so auch möglich. Grundsätzlich werden Datum- und Zeitstempel, Host ID, Guest ID, Ereignis, übergebene Argumente und Fehlercodes protokolliert. Damit dies gelingt, ist - wie bei allen Servern - eine aktive Netzwerkverbindung erforderlich (in diesem Falle genauer: TCP/IP, IPX oder NetBIOS).

Das Gateway

Das NetOp Gateway unterstützt im Wesentlichen das Eingangsrouting, Ausgangsrouting, Internes Routing und Routing von Gateway zu Gateway.

Fazit:

Insgesamt ist NetOp Remote Control 6.5 ein sehr ausgereiftes Produkt. Die Installation ist sehr simpel gehalten und kann selbst von Anwendern ohne große Vorkenntnisse erledigt werden. Die Funktionen der Module sind sehr durchdacht, die Bedienung denkbar einfach. Hier macht sich die jahrelange Erfahrung der Fa. Danware Data A/S in dieser Sparte deutlich bemerkbar. Durch das klare Konzept ergeben sich kleine, leicht zu handhabende Module mit geringem Speicherbedarf, hoher Stabilität und Geschwindigkeit. Abstürze gab es, während der mehr als einen Monat dauernden Testzeit bei regelmäßigem Betrieb nicht. Versuche mit verschiedenen Konfigurationen, Firewalls etc. verliefen problemlos. Es wäre sehr schön, wenn die unter "Neuerungen" genannten Einschränkungen noch beseitigt werden könnten. Auch sollte mit ungewöhnlichen Situationen, wie z.B. daß vom Client unbegrenzt lange versucht wird, eine Verbindung zum Host aufzubauen, wenn der NetOp Treiber nicht geladen ist, besser behandelt werden. Man kann - ohne einen Prozeßkiller - schon mal Schwierigkeiten haben kann, das Programm wieder zu beenden.

Kontakt:

Innerhalb Deutschlands kann eine Demo-CD bei unten genannten Firmen bezogen werden. Hier erhalten Sie auch detaillierte Datenblätter und Beratung. Es werden auch kostenlose Downloads der Demo-Version angeboten.

SBS Gesellschaft für Systemlösungen, Beratung und Service mbH
Mariabrunnstr. 123
88097 Eriskirch
Tel: 0 75 41 / 97 00-0
Fax: 0 75 41 / 97 00-90

SBS Online - Mail: E-Mail an SBS
NetOp-Remote - Mail: E-Mail an NetOp-Remote

und

Xnet Communications GmbH
Stresemannstraße 375 - Haus 11
22761 Hamburg
Tel: 040 / 40 89 702-0
Fax: 040 / 40 89 702-100

Homepage - Mail: E-Mail an Xnet

sowie

Danware Data A/S in Dänemark


Verfasser: Jörg Skottke


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